Finanzwissen: das Wertpapierdepot kurz erklärt

Die Abwicklung von Wertpapiergeschäften und die Führung von Wertpapierbeständen sind normalerweise nicht Bestanteil der Bankleistungen, die im Zusammenhang mit einem herkömmlichen Girokonto angeboten werden. Für diese Zwecke werden vielmehr Wertpapierdepotkonten genutzt, die häufig auch nur kurz als Wertpapierdepot bezeichnet werden. Die wichtigsten Informationen rund um ein Depotkonto wurden hier zusammengestellt.

Rechtliche Grundlagen

Wer Wertpapiere für andere verwahrt und verwaltet, betreibt das sogenannte Depotgeschäft, bei dem es sich um ein Bankgeschäft im Sinne von §1 Abs. 1 Nr. 5 des Kreditwesengesetzes handelt. Nach den Vorschriften dieses Gesetzes ist das Führen von Depotkonten nur denjenigen Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten gestattet, die das Depotgeschäft, die Abschlussvermittlung oder die Finanzportfolioverwaltung betreiben. Depotkonten unterliegen zahlreichen Bestimmungen, die auch für andere Bankkonten gelten, etwa im Hinblick auf die Kontoeröffnung und -führung, auf steuerliche Anforderungen sowie die Bekämpfung von Geldwäsche. Außerdem werden sie von den jeweiligen Instituten im Kontoabrufverfahren gemeldet, wobei die Kontonummer, das Eröffnungs- und das Auflösungsdatum sowie die Namen und Geburtsdaten von Kontoinhabern beziehungsweise Verfügungsberechtigten und gegebenenfalls auch die Namen von abweichenden wirtschaftlich Berechtigten und deren Adressen erfasst werden. Kontostände oder -umsätze werden dagegen nicht erfasst.

Praktische Tipps zu Depotkonten

Ein Depotkonto können Sie ebenso wie ein Girokonto entweder als Einzel- oder als Gemeinschaftskonto führen. Die Kontoeröffnung erfolgt normalerweise im Zusammenhang mit dem Abschluss von Depotverträgen zwischen Depotbank und Depotkunden. Die Depotverträge sind Teil der AGB und verpflichten die verwahrenden Kreditinstitute zur Überwachung sowie zur Benachrichtigung des Kunden über die Ausübung beziehungsweise Verwertung von Anlegerrechten und -pflichten. Dies gilt beispielsweise für Einzahlungspflichten und Bezugsrechte, aber auch für Abfindungs- und Übernahmeangebote. Beachten Sie, dass über Depotkonten lediglich wertpapierseitige Buchungen von Wertpapiergeschäften abgewickelt werden, während geldmäßige Gegenbuchungen über Girokonten erfolgen. Erkundigen Sie sich zu den konkreten Details wie etwa zu den Depotgebühren am besten bei Ihrer Bank oder ziehen Sie weitere Informationen auf finanzwirtschafter.de zu Rate.

Vergleichen lohnt sich

Wenn Sie Wertpapierinvestments tätigen wollen, werden Sie auf ein Depot nicht verzichten können. Dafür entstehen Ihnen Kosten, die bei den einzelnen Anbietern erheblich voneinander abweichen können. Vergleichen Sie daher am besten immer mehrere Angebote, bevor Sie einen Depotvertrag bei einer Bank abschließen.

 

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