Work-Life-Balance im Homeoffice

Work-Life-Balance – was heißt das? Und vor allem wie kommt es in mein Homeoffice? Bedeutet das, dass das Leben nun in einer Balance ist, da mein Büro und mein Zuhause jetzt eins sind? Und kennen meine Kinder das Wort „Work-Life-Balance“ auch? Wenn Ja, warum fragen Sie mich dann dauernd etwas, wenn ich am Rechner sitze? – so oder anders können sich die Sätze lauten, die sich Mitarbeiter im Homeoffice zu diesem Thema stellen.

Was ist Work-Life-Balance?

„Work-Life-Balance“ bedeutet, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Anforderungen im Beruf und den persönlichen Bedürfnissen eines Menschen bestehen. Das kann z. B. bedeuten, dass jemand am Abend nach einem Arbeitstag immer noch genug Kraft hat, um mit seinen Freunden zwei Stunden Fussball zu spielen. Für andere kann es bedeuten, ausreichend Zeit zu haben, um noch gemütlich auf der Terrasse zu verbringen. Was es auf jeden Fall nicht bedeutet ist, dass der Mensch nur noch arbeitet, keine Zeit für Freunde hat, abends und am Wochenende zu ausgelaugt ist, um etwas zu unternehmen, und das ganze Leben seiner Arbeit widmet.

Wie kommt es ins Homeoffice?

Homeoffice ist wunderbar. Arbeitswege entfallen und man kann in Boxershorts oder sogar im Nachthemd arbeiten, sofern man keine Videocalls hat. Allerdings hat das Arbeiten in der digitalen Welt auch seine Tücken, da es keinen Arbeitsweg mehr gibt, auf dem man abschalten kann. Ebenso hören wir evtl. ein Telefon, das beruflich nach Feierabend klingelt, oder wir hören den bekannten Eingangston von Emails.

Einige Tipps, um die Work-Life-Balance ins Homeoffice zu bringen:

  • Definition von Arbeitszeiten und Einhaltung dieser
  • Verbringen der Pausen außerhalb des Arbeitsplatzes
  • Vereinbarung einer Nichterreichbarkeit während der Arbeitszeit
  • Stumm-Schalten von Endgeräten am Feierabend (auch keinen Vibration)
  • optisches Beenden des Arbeitstages (bspw. Abdecken des Bildschirms im Wohnraum)
  • etc.

Verlangt der Arbeitgeber jedoch ständige Erreichbarkeit und geht ständig über die Arbeitszeiten mit seinen Anforderungen hinaus, sollte überlegt werden, ob dies dauerhaft gesund ist. Klar, kann man schnell Emails checken, wenn der Weg zum Rechner nur zwei Minuten sind. Macht man das jeden Tag und nimmt man vielleicht Calls in der Nacht an, bspw. von Kollegen im Ausland, ist man schnell aus der Balance. Klare Regeln, bspw. das Ende eines Arbeitstages zu einer bestimmten Zeit, sind sehr wichtig. Chefs haben Fürsorgepflicht für Mitarbeiter. Da die Chefs nicht vor Ort sein können, sind Mitarbeiter auch in der Fürsorge für sich selbst gefragt und dürfen auf sich achten.

Sollte das Arbeiten ins Privatleben münden, sollte ein Gespräch mit dem Arbeitgeber geführt werden. Reicht auch das nicht aus, ist es evtl. Zeit nach einem neuen Job Ausschau zu halten. Stellenangebote verschiedener Unternehmen und Branchen gibt es z. B. auf Online-Stellenbörsen. Steht dort auch das Wort „Homeoffice“ in der Stellenbeschreibung des gewünschten Arbeitgebers, kann nachgefragt werden, wie das konkret aussieht. Nicht jeder Arbeitgeber reiht sich in die Erfahrung vorher ein und bietet evtl. wirklich überwiegend die Vorteile des Homeoffices. Auch steht das Wort „Work-Life-Balance“ in vielen Stellenanzeigen. Ein gutes Zeichen für die gewünschte Veränderung. Auch hier kann nachgefragt werden, was dies konkret bedeutet.

Fazit

Work-Life-Balance ins Homeoffice zu bringen ist machbar und hat viel mit Selbstorganisation, Disziplin und Selbstmotivation zu tun. Ist man bereits längere Zeit im Homeoffice, kann es auch Sinn machen, sein aktuelles Verhalten zu betrachten und ggfs. nachzujustieren. Fragen wie: Mache ich bei Feierabend wirklich Schluss? Gehe ich nachts nochmal an den Rechner? Schalte ich wirklich mein Telefon aus/stelle es auf stumm oder gehe ich ans Telefon? helfen dabei. Wie überall ist eine gesunde Balance wichtig.