Kölnerin geht nach einem vermutlichen Lotto-Gewinn leer aus.
Am 14. Juni 2019 hatte eine 26-jährige Altenpflegerin aus Köln per Smartphone einen vermeintlich siegreichen Lotto-Tipp abgegeben und knackte somit nach eigener Aussage den Jackpot von 55 Millionen €. Allerdings wird ihr die Auszahlung des Gewinns verweigert. Was steckt hinter dem Millionengewinn, der nicht zur Auszahlung führte?
Der vermeintliche Tipp wurde von der Lottospielerin beim Online-Anbieter Lottoland abgegeben
Dieser verfügt nicht über eine deutsche Glücksspiellizenz, ist aber in Großbritannien, Irland, Italien und Malta lizenziert. Durch die ihm zur Verfügung stehende maltesische Lizenz und im Rahmen der europäischen Dienstleistungsfreiheit vertreibt Lottoland Glücksspielangebote in Deutschland, unter anderem Lotto 6aus49 und EuroJackpot. Dies bedeutet für die Spielteilnehmer des besagten Anbieters, dass sie nicht am offiziellen Lotto teilnehmen, sondern lediglich auf die Ziehungsergebnisse der offiziellen Lotterie eine Wette abgeben. Aus diesem Grund können die Lotto-Spieler ihre Gewinne nicht aus dem offiziellen Gewinntopf beanspruchen, sondern müssen diese direkt vom Anbieter einfordern. Im Falle eines Gewinns verfügt der Anbieter laut eigener Aussagen über hohe Versicherungen, die diesen dann auszahlen. Soweit die Fakten.
An besagtem Freitag, so erklärte die vermeintliche Millionärin, hätte sie in einer Kölner Arztpraxis mit ihrem Smartphone den Tipp für die Lotterie EuroJackpot abgegeben. In Helsinki wurden am selben Abend die Gewinnzahlen gezogen, die mit den Zahlen des Lottoscheins der 26-jährigen übereinstimmten. Lottoland jedoch sieht den Fall ganz anders und erhebt sogar Betrugsvorwürfe. Tatsächlich soll laut Anbieter die Kundin am Freitag, den 14. Juni 2019 einen Tipp abgegeben haben, allerdings für Lotto 6aus49 GO und nicht wie behauptet einen Tipp für den EuroJackpot. Am Samstag, nachdem die EuroJackpot-Zahlen bereits gezogen waren, hätte sie mit denselben Gewinnzahlen vom Vorabend EuroJackpot gespielt, was der Anbieter mit den Worten kommentierte: „Lottozahlen der vergangenen Ziehung kann man relativ einfach tippen.“
Als Beweis der Richtigkeit ihrer Aussage legt die Lottospielerin eine Mail vor, die sie nach der Tippabgabe von Lottoland erhalten haben soll. In dieser ist zu lesen: „Bei der aktuellen Eurojackpot-Ziehung hat dein Eurojackpot-Tippschein, den du angegeben hast, leider nicht teilgenommen aufgrund von Transaktionsproblemen.“ Dieser Aussage wird seitens Lottoland widersprochen mit dem Argument, dass diese E-Mail nicht vom Unternehmen stamme und durch Kopieren und Einfügen gefälscht worden sei, wogegen der Anbieter nun eine Prüfung rechtlicher Schritte eingeleitet hat.
Somit steht es Aussage gegen Aussage und ein Millionengewinn in Höhe von 55 Millionen € steht auf der Kippe. Währenddessen träumte die Lottospielerin schon von einem Leben ohne Geldsorgen: „In meinen Träumen habe ich mir schon einen Lamborghini gekauft und wollte sofort auf die Malediven. Meiner Mutter habe ich gesagt, dass sie nicht mehr arbeiten muss“, erklärt die Altenpfelgerin, die nun selbst überlegt rechtliche Schritte einzuleiten. Ihre Millionen-Träume scheinen jedoch erst einmal auf Eis gelegt worden zu sein.